EIN JAHR NEUE HEIMAT

Vor genau einem Jahr sind wir nach zwei Jahren Reisen wieder sesshaft geworden.
Wenn uns heute jemand fragt, ob wir eine Langzeitreise mit der ganzen Familie empfehlen würden, wäre die Antwort: JAAA!
Wenn diese Person nachhaken sollte, ob wir sie vor etwas warnen möchten, würden wir sagen: Seid euch bewusst, dass sich manche Türen nicht mehr verschließen lassen, wenn sie einmal offen waren!
Wir sind dankbar für unser gemütliches neues Zuhause mit wunderbarer Nachbarschaft, die tolle Schule unserer Kinder, mit der sie weiterhin im Grünen und ohne Notendruck lernen dürfen. Wir haben Traditionen des Draußen-Lebens übernommen und sitzen regelmäßig mit lieben Menschen in unserem großen Garten am Feuer und lauschen ihren Geschichten.

Trotzdem hat sich in unseren Köpfen so viel verändert und es rattert.
Wir haben seit unserem Einzug in ein altes Haus und nach einem nicht enden wollenden Winter zum Beispiel unfassbare 2000 Liter Öl verheizt. In zwei Jahren Europareise konnten wir uns mit insgesamt 3 Gasflaschen à 11 Litern warm halten.
Außerdem hatten wir bereits sechs Monate nach unserer Rückkehr deutlich mehr Geld ausgegeben als in den insgesamt zwei Jahren auf Tour. Kein Wunder, wenn man mit nichts außer einem Tisch und vier Stühlen ins „normale“ Leben stolpert.
Wir arbeiten wieder sehr viel mehr, weil die Lebenshaltungskosten höher sind. Das hat zur Folge, dass wir uns heimlich über die zwei langen Tage der Kinder freuen. Auf Reisen haben wir mit weniger Arbeit deutlich mehr verdient als wir ausgegeben haben.
Und wir werden uns wohl nie wieder daran gewöhnen, dass Menschen hierzulande hinterm Haus und nicht davor sitzen. Das hat zur Folge, dass bei Lagerfeuern in unserem Garten auch mal Nachbarn aufeinander treffen, die nur 30 Meter voneinander entfernt leben, aber seit Ewigkeiten nicht miteinander gesprochen haben.
Alles in allem ist nichts davon ungewöhnlich. Aber wenn die Tür zum „anders“ mal offen war, fragt man sich bei aller Dankbarkeit hier und da schon, warum eigentlich jenes Lebensmodell als „normal“ gilt, bei dem so viel mehr Ressourcen, Geld, Zeit oder Zwischenmenschliches auf der Strecke bleiben…
Wir hoffen, es geht euch allen gut. Seid ganz lieb gegrüßt.




Guten Tag ihr lieben Freunde,
wie schön wieder von euch zu lesen und dass es euch gut geht!
Wo wohnt ihr denn jetzt? Soweit ich mich erinnern kann irgendwo bei Limburg, gell?
Uns geht es auch (noch) gut, ich bin ja schon 70 und Elsbeth wird es im Juli.
Ich grüße euch herzlich und umarme euch mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen!!!
Liebe Grüße von Jean 🤗🙋