VERLIEBT IN ÖSTERREICH

Schon ein paar Mal wurden wir gefragt, ob wir neben unseren Gedanken zur Reise nicht auch mal unsere Erlebnisse schildern möchten. Eigentlich waren wir uns immer einig, dass sicherlich niemand hören möchte, was wir nun genau wann und wo unternommen haben, aber natürlich sollten unsere Eindrücke der jeweiligen Länder nicht unerwähnt bleiben. Also werden wir in Zukunft eine knackige Zusammenfassung unserer verschiedenen Reiseländer teilen. Nachdem wir schon ausführlicher über Slowenien und Kroatien berichtet haben, kommen hier unsere Eindrücke von Österreich:
Wow!
Eigentlich war die Alpenrepublik für unsere Reise gar nicht wirklich eingeplant, aber nachdem wir in Kroatien so viele unglaublich nette Österreicher getroffen haben, wuchs unser Interesse und darum sind wir von dort aus Anfang September spontan Richtung Steiermark aufgebrochen.

Unser erstes Ziel war der Mitananda-Hof, ein internationales Begegnungszentrum mit Kreativwerkstatt, Freilernerzentrum und Selbstversorgung – eingebettet in den Weinbergen der wunderschönen Steiermark. Vom Konzept hatten wir über andere Reisefamilien erfahren und wir wollten uns unbedingt selbst ein Bild machen, was Karin und Niko da mit ihren vier Kindern aus dem Boden gestampft haben. Leider war unser Besuch jedoch unglücklich gewählt, denn Mama und Kinder waren gerade im Kurzurlaub und die anderen Gäste vor Ort nur in ihren Räumlichkeiten. Also sind wir im Begegnungszentrum eigentlich nur den Tieren begegnet und haben uns darum entschieden, nach einer Übernachtung weiterzureisen. Kurz vorm Abschied ergab sich aber zum Glück noch ein langes Gespräch mit dem Familienvater, in dem er von den Anfängen des Hofes, der Suche nach dem richtigen Ort, seinen Erfahrungen mit Gemeinschaften, Reisefamilien und Freilernen berichtete. Niko kommt ursprünglich aus Berlin, hat bereits in verschiedenen Ländern gelebt und war schon immer Freilerner. Seine Frau und er haben den Mitananda-Hof ins Leben gerufen, um Menschen von nah und fern im Rahmen von Veranstaltungen und Seminaren zusammenzubringen, Kinder und Jugendliche kreativ zu unterstützen und das Freilernerkonzept in Österreich bekannter zu machen. Trotz unseres recht kurzen Besuchs fuhren wir also mit einer Ladung wertvoller Inspirationen und Infos weiter. Danke, Niko!

Als nächstes Ziel hatten wir uns einen Camping-Bauernhof in Kärnten ausgesucht. Damit erfüllten wir den größten Wunsch unserer kleinen Tierflüsterin Pauline und auch dem Rest der Familie gefiel es richtig gut. Der 2,5 Stunden lange Weg dorthin gestaltete sich allerdings abenteuerlicher als gedacht und wurde letztendlich zum sechs Stunden langen Horrortrip, vor allem für Fahrer Micha. Unser Navi hatte nämlich nicht auf dem Radar, dass es sich bei uns nicht um wendige Smart-Fahrer, sondern um ein 13 Meter langes Gespann handelt. Da wir es leider versäumten, den vorgeschlagenen Weg zu prüfen (2,5 Stunden mal eben rüber nach Kärnten fahren), fanden wir uns auf einmal auf einem Bergpass wieder. Der von einem der zahlreichen Motorradfahrer ausgestreckte Mittelfinger in unsere Richtung ließ uns ahnen, dass wir auf dieser Straße nichts zu suchen haben. Die gehörige Steigung und die engen Straßen haben unseren Verdacht bestätigt und uns ordentlich ins Schwitzen gebracht. Ein bisschen erleichtert waren wir, als wir den Berg erklommen hatten – zu Unrecht, denn richtig schlimm wurde es erst bei der Abfahrt. Das Auto roch, als würden uns die Bremsen und Reifen jeden Moment um die Ohren fliegen. Zum Glück konnten wir während der Abfahrt in einer kleinen Hofauffahrt anhalten und die Bremsen abkühlen lassen. Gleichzeitig zog ein Gewitter auf und der vielleicht einzige Bewohner dieser Bergstraße kam natürlich just in dem Moment nach Hause. Also mussten wir weiterfahren und erst im Tal beichtete Micha, dass da nicht mehr viel war mit Bremse. Glück gehabt und nie, nie mehr ohne Routen-Check losfahren. Das war uns sowas von einer Lehre.
Angekommen auf dem Camping-Bauernhof war die Welt schnell wieder in Ordnung. Ein traumhaftes Gelände mit Tieren, Trampolin, angrenzendem Freibad, tollem Panorama-Blick und mal wieder sooo herzlichen Österreichern ließ uns die Strapazen schnell vergessen. Len und Pauline durften nach einem spontanen Besuch im wunderschönen Bergbad direkt nebenan die Minipferde Attila und Arturo von der Weide in den Stall führen. Dann verkrochen sich unsere Kinder auf einen Baum zum Witze erzählen, bevor wir abends in einer urigen Gaststube direkt gegenüber zwischen urigen Österreichern die legendären „Kärtner Kasnudeln“ probierten. Unbedingt mal probieren, wer die Gelegenheit bekommt. Was für ein großartiger Start in Kärnten.




Zwei Tage später gesellte sich eine andere Reisefamilie zu uns, die wir auf Instagram kennengelernt hatten und die sich gerade in den ersten Tagen ihrer einjährigen Weltreise befand. Unsere vier Kinder spielten toll miteinander und wir Großen haben zwei Tage bei schönstem Wetter auf der großen Wiese des Bauernhofs durchgequatscht. Es hat wie immer gut getan, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, denn tatsächlich sind die Themen, Wünsche, Herausforderungen und Ängste bei vielen reisenden Familien ähnlich. Danke Frauke und Alex für die schönen Stunden!

Ansonsten haben wir noch einen verregneten Tag in der Kärnten-Therme verbracht sowie Len’s größten Wunsch erfüllt und ihm im Reptilien-Zentrum Klagenfurt die Begegnung mit seinem absoluten Lieblingstier, dem Chamäleon, ermöglicht. Davon abgesehen haben wir in erster Linie den Bauernhof, die Gespräche mit anderen, die österreichische Musik (in Kroatien erst irritiert bei den Nachbarn wahrgenommen, dann lieben gelernt -> schaut mal nach „Seiler und Speer“ ?) und die umliegende Umgebung genossen. Wir wären furchtbar gern länger geblieben, aber da das Wetter mit einem Schlag Richtung Herbst kippte, entschieden wir uns, Österreich zu verlassen und unsere kleine Liebesgeschichte zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen.
Bis bald, Österreich.❤️
Wir sind in Gdanken immer bei Euch. Vielen Dank. Weiterhin gute Reise!!!
Danke, ihr Lieben!!! Bis bald.
Jo, auch in Griesheim ist es seit einer Woche regnerischen Herbst…gut für die Natur aber eine Herausforderung für die Kinder im Kifaz…
Danke für Eure Karte..wir haben uns sehr gefreut?.
Weiterhin gute Fahrt und stabile Bremsen.
PS kennt ihr das Buch 1 Million Minuten?
1 Familie schenkt der Tochter eine Weltreise von eben 1 Millionen Minuten…super
Huhu Heike, danke für den Tipp. Nein, das kennen wir noch nicht und werden wir mal lesen. Grüß alle ganz lieb.
Huhu Heike, danke für den Tipp. Nein, das kennen wir noch nicht und werden wir mal lesen. Grüß alle ganz lieb.